„Sprachlos starrten wir auf die Bühne, das Forum war mit Schweigen durchflutet und bestimmt hatten auch einige eine Träne im Auge – schließlich war gerade eben vor unseren Augen der 17 jährige Flo an einem Herzinfarkt gestorben, den er nach dem Missbrauch von Chrystal Meth erlitten hatte. Erst als die beiden Schauspieler sich an den Bühnenrand begaben, um sich vor dem Publikum zu verneigen brandete ein langanhaltender Applaus aus…

Durch ihr eindringliches und überzeugendes Spiel hat es das Schauspielduo Sonja Martens und Georg Raisch geschafft, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Selbst unter erschwerten Bedingungen (annähernd 30 Grad im Forum) blieben alle Schülerinnen und Schüler aufmerksam und klebten den Schauspielern förmlich an ihren Lippen. Auch wenn allen bewusst war, hier findet ein Schauspiel statt, so war die schauspielerische Leistung fulminant und real, dass die Fiktion immer mehr in Vergessenheit geriet. Das Elend eines Abhängigen schien sich wirklich vor unseren Augen abzuspielen und war regelrecht spürbar. Dabei wurde nicht mit dem erhobenen Zeigefinger aufgeklärt, sondern ein Bild gezeichnet, in welche drastische Richtung sich eine Abhängigkeit bewegen kann. Die Argumente für das Probieren und den Konsum von Cannabis entlehnten sich aus den gängigen Legalisierungsdebatten und wissen durchaus zu überzeugen, doch hat das Theaterstück klar vor Augen geführt, dass die Betrachtung dieser Argumente durch eine rosarote Brille ins Verderben führen kann…

Dieses Theaterstück mit seinen grandiosen Schauspielern hat in meinen Augen auch die Kraft, bleibende Bilder in den Köpfen seiner jugendlichen Zuschauer zu hinterlassen, die es ihnen in Zukunft leichter machen werden, zu Drogen „Nein!“ zu sagen.“

Jan Janssen IGS Aurich-West